Hallo Maschinenfreunde,

 

ein weiterer Teilkopf der Firma Walter hat den Weg zu mir gefunden,

ausgegraben aus einen Schrotthaufen,

der schon auf den Weg nach Hamburg in den Freihafen war,

satte 150 Kilo schwer, habe ich den Teilkopf mit meinem Kran aus dem Kombi gehoben......

 

 

 

für andere Leute ein rostiger Klumpen Schrott,

für mich ein gutes Stück Geschichte,

Deutscher Maschinenbau 1. Klasse,

da strahlt der neue Besitzer......

 

 

...um gleich mit dem zerlegen zu beginnen,

die Neugier war gross, und spannend zu gleich,

wie schaut der Kopf von innen aus ?

lohnt sich eine Restauration noch ?

oder sind die Bauteile zerstört ?

 

 

der Deckel ist runter......

 

 

und der erste spannende Blick in das innere vom Teilkopf.....

 

 

 

das schaut alles super aus,

die Schnecke und das Schneckenrad zeigen keinerlei Beschädigungen.....

 

 

das wird wieder ein schönes Projekt......

 

 

der Kopf ist zerlegt,

und gut eingeölt.....

 

 

nach dem Umzug in mein neues Werk II

habe ich mir den grossen Teilkopf wieder raus geholt.....

 

 

 

 

 

die Zahnräder sind in einem sehr guten Zustand,

und können ohne Ausnahme weiter verwendet werden.....

 

 

im Gehäuse gibt es ein Ölschauglas für die Ölstandskontrolle.....

 

 

 

bei der halbrunden Zahnstange sind die Befästigungsschrauben abgerissen,

über diese Zahnstange wird der Teilkopf im Winkel verstellt......

 

 

der Raststift für die direkte Teilung......

 

 

 

das Schauglas vorsichtig und ohne es zu zerbrechen ausgeschraubt.....

 

 

mit dem Raststift ging es leider nicht so einfach,

da dieser nicht raus gezogen werden konnte,

habe ich mit Hilfe einer Spannzange und einem Gleithammer

versucht den Stift zu entfernen....

 

 

das funktionierte auch nach mehreren Versuchen nicht.....

 

 

die nächste Stufe,

mit einem Heissluftpistole den Bereich erwärmt,

aber auch das scheiterte....

 

 

jetzt habe ich mir einen Druckzylinder gefertigt,

dieser wird mit einer Fettpresse auf ordendlich Druck gebracht....

 

 

 

 

der Versuchsaufbau.....

 

 

an der entsprechenden Stelle positioniert,

soll der Druckzylinder den Bolzen von innen raus drücken,

auf Hochdruck gepumpt platzte das Kupplungsstück der Fettpresse weg,

ein direkter Schlauchanschluss brachte aber auch kein Ergebnis,

der Bolzen war wie angeschweisst......

 

 

jetzt bohre ich stirnseitig ein Loch in den Bolzen....

 

 

 

...und schneide ein Gewinde rein....

 

 

den Gleithammer mit einem Adapter direkt in den Bolzen geschraubt,

und nach einigen kräftigen Schlägen

konnte ich den Bolzen endlich zum rauskommen überreden.....

 

 

da ist der Übeltäter,

wie kann ein so kleiner Bolzen nur so fest in seiner Führung sitzen.....

 

 

den Gleitsitz im Gehäuse mit einer Handreibahle nach gerieben.....

 

 

jetzt braucht der Raststift seinen kleinen exentrisch angeordneten Raststift wieder,

dazu habe ich die Gewindebohrung aufgebohrt,

und einen Bolzen mit Übermass angefertigt,

die Bohrung erhitzt, und den kleinen Bolzen mit einem Kältespray eingefroren,

und den Bolzen eingeschrumpft.....

 

 

das überstehende Ende abgedreht.....

 

 

jetzt wird die Bohrung 5mm aus der Mitte gefertigt,

dazu den Bolzen in ein 3 Backenfutter gespannt und ausgerichtet....

 

 

 

 

leider etwas unscharf,

aber die exentrisch angeordnete Bohrung ist gut zu erkennen....

 

 

ein Gewinde gebohrt....

 

 

und den passenden Stift dazu gefertigt.....

 

 

und beides verschraubt.....

 

 

Anprobe.....

 

 

den Rest der abgerissenen Schrauben von der Halbrunden Zahnstange....

 

 

mit einem feinen angeschliffenen Körner und leichten Hammerschlägen vorsichtig entfernt.....

 

 

das Gehäuse wird jetzt von Rost und Farbe befreit.....

 

 

hier sieht man gut den Unterschied,

links vorher  /  rechts nachher.....

 

 

fertig gebürstet....

 

 

 

Grundierung aufgetragen....

 

 

und fertig lackiert.....

 

 

den Schneckentrieb für die Winkelverstellung

habe ich auch mit der Spannzange und dem Gleithammer entfernt....

 

 

 

vorbereiten zum entlacken....

 

 

der Gehäusedeckel mit der Aufnahme für eine Zahnradschere......

 

 

ein abgerissener Gewindebolzen,

den werde ich später ersetzen.....

 

 

das Zahnradgetriebe wir aus dem Deckel geschraubt.....

 

 

 

alle Einzelteile wurden ebenfalls entlackt......

 

 

entfettet, abgeklebt und lackiert.....

 

 

 

 

das Schneckengehäuse mit der Schnecke,

am Gehäuse ist ein Teil abgebrochen.....

 

 

zum zerlegen des Bauteils

die Stirnlochverschlussschraube gelöst und entfernt.....

 

 

damit sich der Deckel nicht lösen kann,

ist dieser geschlitzt, und mit 2 Schrauben zum klemmen gebracht,

somit bleibt dieser in seiner Position, und kann sich nicht lösen.....

 

 

ein Blick unter den Deckel....

 

 

eine Dichtung am Schneckengehäuse

verhindert das auslaufen der Ölfüllung......

 

 

der Stift kann mit einem Splinttreiber ausgetrieben werden.....

 

 

jetzt kann die Schnecke raus gezogen werden.....

 

 

 

 

das leere Schneckengehäuse......

 

 

alle Einzelteile der Baugruppe gereinigt.....

 

 

die halbrunde Zahnstange in das Gehäuse eingesetzt und verschraubt....

 

 

das Gehäuse habe ich mit dem Deckenkran in den Sockel gesetzt.....

 

 

und die beiden Bügel aufgeschraubt.....

 

 

den grossen Deckel zur Probe angeschraubt,

für die Montage der Spindel muss er wieder runter....

 

 

die Gradskala....

 

 

jetzt kümmere ich mich um das Schneckengehäuse,

ein neues Teil muss gefertigt werden,

dazu mache ich mir eine Papierzeichnung in  1:1.....

 

 

ausgeschnitten, und anprobiert....

 

 

einen Rundtisch auf die Fräsbank geschraubt,

und auf Mitte ausgerichtet....

 

 

mit einer Stahlkugel aus einem Kugellager geht das schnell,

und für diesen Zweck ausreichend genau......

 

 

ein passendes Stück Plattenmaterial aufgespannt.....

 

 

und zuerst die Aussenkontur gefräst.....

 

 

 

 

zuletzt die Kreistasche ausgefräst.....

 

 

das gefräste Rohteil ist fertig....

 

 

beidseitig geschliffen.....

 

 

die erste Anprobe schaut schon mal gut aus....

 

 

für die Bearbeitung vom Gehäuse,

habe ich dieses in das 3 Backenfutter meiner Drehbank gespannt,

zur Unterstützung nutze ich meine Lünette.....

 

 

jetzt kann das zerbrochene Teil auf Mass abgedreht werden.....

 

 

 

Anpassen beider Teile....

 

 

der Bügel geht stramm über das Gehäuse,

so soll es sein.....

 

 

ein neuer Kugelgriff....

 

 

jetzt zur Spindel und dem grossen Schneckenrad....

 

 

 

zerlegt.....

 

 

und alles sauber gemacht.....

 

 

neue Kugeldrucköler habe ich auch eingesetzt....

 

 

die Spindel wieder eingebaut und verschraubt....

 

 

 

die Betätigung vom Raststift überprüft,

funktioniert sehr gut....

 

 

 

das Schneckengehäuse mit der Schnecke eingesetzt....

 

 

die Bedienung zum ein /ausschwenken der Schnecke

ist angeschraubt und justiert....

 

 

den abgerissenen Gewindebolzen ausgebohrt,

und das Gewinde nachgeschnitten....

 

 

die angeknapperte Passfeder wird durch eine neue ersetzt.....

 

 

die neue Passfeder habe ich auf geforderte Stärke runter geschliffen.....

 

 

der grosse Klemmring ist teilweise stark Rost verkrustet....

 

 

der Klemmring ist nach dem entrosten wieder blank geworden....

 

 

der Klemmring ist wieder an geschraubt....

 

 

 

die Schnecke für die Winkelverstellung ist eingebaut,

und funktioniert wieder einwandfrei....

 

 

hier wird das Öl eingefüllt......

 

 

der Teilkopf macht schon wieder einen guten Eindruck....

 

 

 

die Zerbrochene Teilscheibe muss auch ersetzt werden,

dazu habe ich mir eine passende Stahlronde Ø200mm aus dem Regal genommen....

 

 

auf der Drehbank habe ich zuerst ein Loch gebohrt,

und auf entsprechenden Ø ausgedreht....

 

 

um die Scheibe beidseitig auf entsprechende Dicke ab zu drehen,

spanne ich die Scheibe auf einen Horizontalfräsdorn von meiner Fräsbank....

 

 

gestützt durch eine mitlaufende Zentrierspitze

kann ich jetzt die Scheibe bearbeiten.....

 

 

 

danach das Loch auf den geforderten Ø ,

zum montieren auf den Teilkopf, ausgedreht....

 

 

der Rohling ist fertig....

 

 

anpassen am Teilkopf....

 

 

zum bohren der gefühlten 1000 Löcher,

nutze ich die zerbrochene Teilscheibe als Bohrschablone,

beides habe ich fest zusammen geschraubt, damit nichts verrutscht....

 

 

alle Löcher der neuen Teilscheibe sind gebohrt.....

 

 

jetzt alle angesenkt....

 

 

eine neue Aufnahme für die Kurbel und den Raststift habe ich gefräst....

 

 

 

zum teilen über die Teilscheibe

brauche ich einen neuen kompletten Taststift......

 

 

eine Rändelmutter....

 

 

das Gehäuse wird zur besseren Griffigkeit auch gerändelt....

 

 

der Rohling....

 

 

die Einzelteile vom neuen Raststift....

 

 

die Tastspitze selbst

habe ich aus Silberstahl gefertigt, und die Spitze gehärtet.....

 

 

die komplette Einheit ist wieder verbaut.....

 

 

einige Kleinigkeiten müssen noch erledigt werden,

und als letztes die neue Ölfüllung eingefüllt werden,

danach ist der grosse Teilkopf fertig.....

 

 

 

 

 

 

 

Für alle die nicht wissen wozu ein Teilapparat benutzt wird:


Mit einem Teilapparat kann man ein Werkstück um einen exakt definierten Winkel drehen,
um es dann mit Hilfe einer Fräsmaschine / Bohrmaschine zu bearbeiten.

 

                                                 ENDE

 

ich bedanke mich für euer Interesse an meinem Bericht....

 

euer Ralf